BDB interveniert erfolgreich für die Fahrgastschifffahrt – Alternativen zum zweiten Antriebssystem erwirkt

Durch eine Intervention des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) konnte für die Fahrgastschifffahrt jetzt ein wichtiger Erfolg verbucht werden. Der für den Rhein zuständige Gesetz- und Verordnungsgeber, die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) in Straßburg, hat einem Textvorschlag des Gewerbes zugestimmt, durch den äußerst kostenintensive Schiffsumbauten vermieden werden.

Hintergrund ist, dass die auf dem Rhein verkehrenden Fahrgastschiffe eigentlich ab dem 1. Dezember 2019 ein zweites, unabhängiges Antriebssystem in einem separaten Maschinenraum hätten nachrüsten müssen. Damit sollte das Sicherheitsniveau im äußerst unwahrscheinlichen Fall eines Lecks oder Brandes an Bord erhöht werden. Im Schulterschluss mit den Nachbarorganisationen Centraal Bureau voor de Rijn- en Binnenvaart (CBRB) und IG RiverCruise gab der BDB ein Gutachten in Auftrag, das bestätigte, dass die Schiffe auch auf weniger kostenintensive, aber gleich wirksame Art und Weise nachgerüstet werden können.

Die in der Studie gemachten Vorschläge, konkret geht es um ergänzende Anforderungen an Feuerlöschanlagen und Lenzpumpen, wurden nun in Straßburg akzeptiert. Der Personenschifffahrt, die in Deutschland durch mittelständische Familienunternehmen geprägt ist, bleiben nun die zu erwartenden immensen Nachrüstkosten auf ein zweites Antriebssystem erspart. Eine Umfrage des BDB hatte zu Tage gefördert, dass diese – je nach Schiffstyp – teils im sechsstelligen Bereich gelegen hätten.

„Dieser Fall zeigt klar: Durch gut abgestimmtes und koordiniertes Zusammenwirken über den Verband kann es gelingen, die Branche vor überzogenen technischen Anforderungen zu bewahren. Der nun angenommene Vorschlag besitzt das nötige Augenmaß, erhöht die Sicherheit für Besatzung und Fahrgäste, jedoch ohne die mittelständisch geprägten Unternehmen in der Personenschifffahrt über Gebühr finanziell zu belasten“, so BDB-Vorstandsmitglied Anton Nauheimer (Frankfurter Personenschiffahrt), Vorsitzender des Fachausschusses für die Personenschifffahrt im BDB.

 

Über den BDB e.V.:

Der 1974 gegründete Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) vertritt die gemeinsamen gewerblichen Interessen der Unternehmer in der Güter- sowie der Fahrgastschifffahrt gegenüber Politik, Verwaltung und sonstigen Institutionen. Mitglieder des BDB sind deshalb Partikuliere, Reedereien und Genossenschaften. Auch Fördermitglieder unterstützen die Arbeit des BDB. Der Verband mit Sitz in Duisburg und Repräsentanz in Berlin bezieht Stellung zu verkehrspolitischen Fragen und bringt sich aktiv in die Gestaltung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein. Seit der Fusion mit dem Arbeitgeberverband (AdB) im Jahr 2013 vertritt der BDB auch die Belange der Verbandsmitglieder in arbeits-, tarif- und sozialrechtlichen sowie personal-, sozial- und bildungspolitischen Angelegenheiten und ist Tarifvertragspartner der Gewerkschaft Verdi. Der BDB betreibt das in Duisburg vor Anker liegende Schulschiff „Rhein“ – eine europaweit einzigartige Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtung für das Binnenschifffahrtsgewerbe.