Fachmesse und „Forum Binnenschifffahrt“ in Kalkar – BDB-Präsident Staats hält Grußwort zur Eröffnung

Fachmesse und „Forum Binnenschifffahrt“ in Kalkar

BDB-Präsident Staats hält Grußwort zur Eröffnung

Die Messe „Shipping Technics Logistics“ hat sich in den letzten Jahren als stets sehr gut besuchte und einzige Fachmesse für das Binnenschifffahrtsgewerbe in Deutschland etabliert. Dass am gestrigen Montag der Startschuss zur bereits vierten Auflage der Veranstaltung auf dem Messegelände in Kalkar gegeben werden konnte, verdeutlicht die hohe Akzeptanz in der Branche. Dies betonte auch Martin Staats (MSG, Würzburg), Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB), in seinem Grußwort zur Eröffnung am gestrigen Vormittag: „Die Messe ist fest im Gewerbe angekommen. Sie ist eine hervorragende Möglichkeit, sich mit Fachleuten aus verschiedensten Bereichen des Systems Wasserstraße auszutauschen und dabei wertvolle Expertise mitzunehmen. Darum freue ich mich, heute bei der Eröffnung dabei sein zu dürfen“.

Der BDB-Präsident ging in seiner Ansprache auch auf verschiedene aktuelle Projekte und Herausforderungen der Binnenschifffahrt ein und hob dabei besonders die Bedeutung des „Masterplans Binnenschifffahrt“ hervor, der auf Vorschlag des BDB in den Koalitionsvertrag der Bundesregierung aufgenommen wurde und sich derzeit in der Ausarbeitung befindet. „Nach dem letzten großen Strukturwandel in den 1970er und 1980er Jahren spüren wir spätestens seit den 2010er Jahren wieder einen ‚wind of change‘ in der Binnenschifffahrt, zum Beispiel hinsichtlich sich ändernder Marktstrukturen oder des Umgangs mit Umweltaspekten, befeuert durch die Dieseldiskussion und die strengen von der EU verordneten Abgasgrenzwerte für Binnenschiffsmotoren. Hierauf soll der Masterplan ebenso Antworten liefern wie auf die dringend zu behebenden Infrastrukturdefizite entlang der Bundeswasserstraßen und einen sich abzeichnenden Fachkräftemangel im Gewerbe. Deshalb ist es gut, dass bei den Arbeiten an dem Maßnahmenpaket, das die Leitlinien der Verkehrspolitik für die Binnenschifffahrt in den nächsten Jahren definieren soll, ‚auf die Tube gedrückt‘ wird, so Staats.

Ein wichtiger Meilenstein sei außerdem, dass es den europäischen Dachverbänden für die Binnenschifffahrt, EBU und ESO, gelungen sei, erstmals eine europäische Plattform für die Binnenschifffahrt (IWT-Plattform) zu gründen. „Die Gesetzgebung wird zunehmend europäischer. Deswegen ist die Plattform, die mittlerweile intensiv ihre Arbeit aufgenommen hat, der richtige und notwendige Schritt, um nah am Geschehen zu sein und die politischen Rahmenbedingungen für unseren Verkehrsträger erfolgreich mitzugestalten“, so Staats weiter.

Das am ersten Tag der Messe parallel ausgerichtete „Forum Binnenschifffahrt“ bot in seiner mittlerweile sechsten Auflage weitere Gelegenheit zur fachlichen Diskussion. In seiner Rede auf dem Forum blickte Martin Staats auf den bisherigen Verlauf des Jahres für die Branche zurück: „Wir haben seit Monaten extremes Niedrigwasser. Besonders betroffen ist dabei die Donau. In einer solchen Situation hilft auch kein Kleinwasserzuschlag mehr zur Konsolidierung“. Auch vor diesem Hintergrund sei es wichtig, so Staats, vom Gewerbe dringend benötigte Ausbauprojekte wie etwa den Donauausbau zwischen Straubing und Vilshofen oder die Abladeoptimierung am Mittelrhein endlich umzusetzen, um Engpässe im Wasserstraßennetz zu entschärfen. Entscheidend dafür sei, die WSV schnellstmöglich mit dem benötigten Personal auszustatten und dieses auch bedarfsgerecht an für die Schifffahrt besonders relevanten Projekten einzusetzen.

 

Über den BDB e.V.:

 

Der 1974 gegründete Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) vertritt die gemeinsamen gewerblichen Interessen der Unternehmer in der Güter- sowie der Fahrgastschifffahrt gegenüber Politik, Verwaltung und sonstigen Institutionen. Mitglieder des BDB sind deshalb Partikuliere, Reedereien und Genossenschaften. Auch Fördermitglieder unterstützen die Arbeit des BDB. Der Verband mit Sitz in Duisburg und Repräsentanz in Berlin bezieht Stellung zu verkehrspolitischen Fragen und bringt sich aktiv in die Gestaltung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein. Seit der Fusion mit dem Arbeitgeberverband (AdB) im Jahr 2013 vertritt der BDB auch die Belange der Verbandsmitglieder in arbeits-, tarif- und sozialrechtlichen sowie personal-, sozial- und bildungspolitischen Angelegenheiten und ist Tarifvertragspartner der Gewerkschaft Verdi. Der BDB betreibt das in Duisburg vor Anker liegende Schulschiff „Rhein“ – eine europaweit einzigartige Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtung für das Binnenschifffahrtsgewerbe.