BDB begrüßt die Investitionen des Bundes in die Wasserstraßeninfrastruktur – Engpassbeseitigung am Dortmund-Ems-Kanal in Münster!

Nach rund fünf Jahren Bauzeit wurde am Dortmund-Ems-Kanal die neue Schleuse in Münster nun feierlich in Betrieb genommen. Der Bau dieser sog. Zwillingsschleuse zählt zu den herausragenden Maßnahmen im Ausbauprogramm zur Südstrecke des Dortmund-Ems-Kanals, einer der meist befahrenen deutschen Wasserstraßen. Das Bauwerk verfügt über zwei 190 Meter lange und 12,50 Meter breite Trogkammern. Rund 14.550 Schiffe wurden im vergangenen Jahr an der Schleuse Münster gezählt.

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) begrüßt diese Baumaßnahme des Bundes, denn sie stellt eine wichtige Engpassbeseitigung für den Einsatz des besonders umweltfreundlichen Binnenschiffes dar: Heute gelten das Großmotorgüterschiff mit 110 m Länge und der Schubverband mit 185 m Länge und ihren jeweiligen Abladetiefen von 2,80 m als Standard auf den bundesdeutschen und europäischen Wasserstraßen. Mit der neuen Schleuse in Münster passt der Bund die Wasserstraßeninfrastruktur auf dieser wichtigen West-Ost-Verbindung den heutigen Schiffsabmessungen an. Hierauf hat Dr. Wolfgang Hönemann (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG), Mitglied im Vorstand des BDB, am 15. April 2014 in seinem Grußwort anlässlich der Einweihungsfeier in Münster hingewiesen:

„Rund 12 Mio. Tonnen Güter werden pro Jahr in Münster geschleust. Das entspricht einem damit verbundenen Durchgang von täglich bis zu 50 Schiffen!“ An Stelle der beiden ältesten Schleusen von 1898 und 1912 ist ein komplexes und technologisch anspruchsvolles Bauwerk entstanden, das in seinen Abmessungen und seiner Funktionalität den Anforderungen eines modernen, wirtschaftlichen Schiffsverkehrs genügt. Die Investition von 140 Mio. Euro war daher richtig und sinnvoll, denn die Infrastruktur an den Flüssen und Kanälen ist baufällig und wird seit Jahrzehnten „auf Verschleiß“ gefahren. Hierauf ging Dr. Wolfgang Hönemann auch in seinem Grußwort ein: „50 % der Schleusenbauwerke sind älter als 80 Jahre. 30 % der Schleusen haben das technische Lebensalter von 100 Jahren bereits erreicht oder überschritten. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Neben den notwendigen Investitionen müssen beim Bund aber auch die personellen Ressourcen geschaffen werden, damit die erforderlichen Projekte zeitnah realisiert werden können!“

Mahnende Worte in Sachen Infrastrukturausbau richtete das BDB-Vorstandsmitglied Hönemann in seiner Rede an die 120 Gäste, insbesondere an den Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann: „Die deutsche Binnenschifffahrt hat die Hoffnung, dass nun auch die Bauarbeiten an der Stadtstrecke Münster des Dortmund-Ems-Kanals zügig abgeschlossen werden. Dieser Bereich zwischen dem Ruhrgebiet und dem Mittellandkanal stellt weiterhin ein Nadelöhr in der Wasserstraßeninfrastruktur dar. Wir wünschen der Verwaltung daher viel planerische und gestalterische Kraft sowie eine gute konstruktive Zusammenarbeit mit den ebenfalls am Bau beteiligten kommunalen Verantwortlichen, damit die uneingeschränkte, durchgängige Befahrbarkeit auf diesem Kanal nicht erst in mehreren Jahren ermöglicht wird!“

 

Über den BDB e.V.:

Der 1974 gegründete Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) vertritt die gemeinsamen gewerblichen Interessen der Unternehmer in der Güter- sowie der Fahrgastschifffahrt gegenüber Politik, Verwaltung und sonstigen Institutionen. Mitglieder des BDB sind deshalb Partikuliere, Reedereien und Genossenschaften. Auch Fördermitglieder unterstützen die Arbeit des BDB. Der Verband mit Sitz in Duisburg und Repräsentanz in Berlin bezieht Stellung zu verkehrspolitischen Fragen und bringt sich aktiv in die Gestaltung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein. Seit der Fusion mit dem Arbeitgeberverband (AdB) im Jahr 2013 vertritt der BDB auch die Belange der Verbandsmitglieder in arbeits-, tarif- und sozialrechtlichen sowie personal-, sozial- und bildungspolitischen Angelegenheiten und ist Tarifvertragspartner der Gewerkschaft Verdi. Der BDB betreibt das in Duisburg vor Anker liegende Schulschiff „Rhein“ – eine europaweit einzigartige Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtung für das Binnenschifffahrtsgewerbe.