BDB informiert anlässlich des „Tages der Logistik“ am 18. April 2013: Binnenschifffahrt kann als einziger Verkehrsträger bei Gütermenge und Verkehrsleistung zulegen!

Entgegen dem allgemeinen Trend im Gütertransport hat die Binnenschifffahrt im vergangenen Jahr als einziger Verkehrsträger Zuwächse bei der Gütermenge und insbesondere bei der Güterverkehrsleistung zu verzeichnen. Die von der breiten Öffentlichkeit häufig nur am Rande registrierte Schifffahrt stellt damit für die verladende Industrie und den Wirtschaftsstandort Deutschland einen unerlässlichen Logistikpartner dar, der im besonderen Maße sicher und umweltfreundlich ist. Hierauf weist der Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) anlässlich der von der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. ins Leben gerufenen Initiative „Tag der Logistik“ hin.

Während bei Straße und Schiene im Jahr 2012 teilweise deutliche Einbußen von minus 2,5 % bzw. 3,0 % zu verzeichnen waren, stieg die Güterverkehrsleistung, also das in Tonnenkilometern (tkm) ausgedrückte Produkt aus der insgesamt transportierten Menge und der durchschnittlichen Transportentfernung, in der Binnenschifffahrt auf 58,5 Mrd. tkm an, was einem Zuwachs von 6,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Das gleiche Bild ergibt sich hinsichtlich der insgesamt transportierten Gütermengen: Auch hier entwickelte sich der Transport auf bundesdeutschen Wasserstraßen entgegen dem allgemeinen Trend positiv. Während die Verkehrsträger Straße und Schiene im Vorjahresvergleich einen Ladungsrückgang von jeweils 2,7 % verkraften mussten, stieg die per Schiff transportierte Menge zumindest in einem bescheidenen Umfang auf nun 223,2 Mio. Tonnen Güter an. Starke Zuwächse waren insbesondere bei den Erzeugnissen der Forst- und Landwirtschaft, den Kokerei- und Mineralölerzeugnissen, sowie den Konsumgütern zu verzeichnen. Und auch die Zahl der auf Flüssen und Kanälen transportierten Container hat sich im Jahr 2012 auf historisch hohem Niveau stabilisiert (2,2 Mio. TEU, Twenty-Foot-Equivalent-Unit). Das Binnenschifffahrtsgewerbe leidet zwar immer noch unter den heftigen Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise, insbesondere unter einem deutlich zu niedrigen Frachtratenniveau. Diese Zahlen geben aber Anlass zu der Erwartung, dass die Branche zukünftig auch wirtschaftlich von diesem Aufschwung profitiert.

Erneut konnte das Binnenschifffahrtsgewerbe zudem seinen Ruf als besonders sicherer Verkehrsträger bestätigen. Trotz einer steigenden Gütertransportleistung ist die Anzahl der Schiffsunfälle im vergangenen Jahr auf allen deutschen Binnenwasserstraßen von 866 auf 767 gesunken. Damit bestätigt sich die langjährige rückläufige Tendenz der Unfälle auf bedeutsamen Wasserstraßen wie Rhein, Main, Mosel, Mittellandkanal und Elbe.

Ein 110 Meter langes Binnenschiff mit einer Ladungskapazität von 3.000 Tonnen kann bis zu 150 Lkw auf der Straße ersetzen und ist außerdem in der Lage, nahezu alle großen Wirtschaftszentren Deutschlands über das bundesdeutsche Wasserstraßennetz zu erreichen. Der BDB unterstützt daher ausdrücklich die sog. Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung, den Anteil der besonders umweltfreundlichen Binnenschifffahrt am gesamten Gütertransport auf 14 % bis zum Jahr 2015 zu steigern. Ein am „Leitbild“ der Bundesregierung orientierter Ausbau der Wasserstraßen ist allerdings die Voraussetzung für die Erreichung dieser Ziele.

Das in dieser Pressemitteilung zitierte Datenmaterial stammt vom Statistischen Bundesamt (Destatis) und vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.