BDB teilt die Kritik der EU-Kommission am Mindestlohngesetz

Die Einleitung des Vertragsverletzungsverfahrens gegen Deutschland ist richtig!

Mit ei­nem Mahn­brief an die Bun­des­re­gie­rung hat die EU-Kommission ein Ver­trags­ver­let­zungs­ver­fah­ren be­züg­lich der An­wen­dung des deut­schen Min­dest­lohn­ge­set­zes (Mi­LoG) im Ver­kehrs­sek­tor ge­gen Deutsch­land ein­ge­lei­tet. Die­ser Schritt ist fol­ge­rich­tig und be­grü­ßens­wert, denn trotz der In­ter­ven­tio­nen des BDB und zahl­rei­cher wei­te­rer In­ter­es­sen­ver­tre­tun­gen der deut­schen Wirt­schaft ist eine Er­leich­te­rung des ad­mi­nis­tra­ti­ven Auf­wan­des auf ein für die Un­ter­neh­men ak­zep­ta­bles Ni­veau nicht in Sicht.

Die mit dem Mi­LoG ver­bun­de­nen um­fas­sen­den Dokumentations- und Mel­de­pflich­ten stel­len auch für die Un­ter­neh­mer in der Bin­nen­schiff­fahrt ei­nen un­ver­hält­nis­mä­ßig ho­hen bü­ro­kra­ti­schen Auf­wand dar, der eine mas­sive Ein­schrän­kung der Dienst­leis­tungs­frei­heit und des freien Wa­ren­ver­kehrs zur Folge hat. Die EU-Kommission weist au­ßer­dem zu Recht dar­auf hin, dass der mit dem Ge­setz ge­schaf­fene Bü­ro­kra­tie­ap­pa­rat ein rei­bungs­lo­ses Funk­tio­nie­ren des Bin­nen­mark­tes behindert.

„Wir ha­ben mehr­fach deut­lich dar­auf auf­merk­sam ge­macht, dass das Min­dest­lohn­ge­setz in sei­ner jet­zi­gen Form voll­kom­men pra­xis­fern ist und die Waren- und Dienst­leis­tungs­frei­heit emp­find­lich ein­schränkt. Die Bun­des­re­gie­rung muss die Hand­ha­bung die­ses un­aus­ge­go­re­nen Ge­set­zes nun schnellst­mög­lich ver­bes­sern“, so BDB-Präsident Mar­tin Staats.

Der BDB hatte ne­ben dem ho­hen Ver­wal­tungs­auf­wand auch stets die ufer­lose und un­über­schau­bare Durch­griffs­haf­tung kri­ti­siert und eine Ab­sen­kung der Ver­dienst­grenze gefordert.