„Shipping Technics Logistics 2019“ in Kalkar – BDB-Präsident Martin Staats hält Grußwort zur Eröffnung von Deutschlands einziger Fachmesse für die Binnenschifffahrt
Mit jährlich knapp 5.000 Besuchern hat sich die Messe „Shipping Technics Logistics“ in Kalkar, die einzige Fachmesse für die Binnenschifffahrt in Deutschland, als feste Institution und wichtiger Branchentreff etabliert. Auf der rund 9.000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche präsentieren sich auch in diesem Jahr heute und morgen wieder zahlreiche Akteure des Systems Wasserstraße, u.a. Binnenschifffahrtsunternehmen, Ausrüster, Motorenhersteller, Verbände und Weiterbildungseinrichtungen.
Martin Staats (MSG), Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB), skizzierte in seiner Rede zur Eröffnung der Messe die anstehenden Herausforderungen für das Binnenschifffahrtsgewerbe: „Wir freuen uns, dass es gelungen ist, mit dem ‚Masterplan Binnenschifffahrt‘ ein umfassendes Maßnahmenpaket für unseren Verkehrsträger zu schnüren. Wichtig ist, dass dieser nun schnellstmöglich mit Leben gefüllt wird, damit die Binnenschifffahrt von den verbesserten Rahmenbedingungen profitieren kann. Der aktuelle Haushaltsentwurf der Bundesregierung ist aus unserer Sicht jedoch eine Enttäuschung. Die Mittel für Erhalt-, Aus- und Neubaumaßnahmen an den Bundeswasserstraßen sind ebenso unzureichend bemessen wie die vorgesehenen Stellen für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung. Hier muss dringend nachgebessert werden“.
Der BDB-Präsident machte außerdem deutlich, dass das Gewerbe vor der aktuellen Umweltdebatte nicht zurückschrecken wird: „Die angestrebte Verkehrswende wird ohne die Binnenschifffahrt, die in der Lage ist, große Transportmengen mit einer äußerst vorbildlichen CO2-Bilanz zu transportieren, nicht gelingen“ so Staats, der das Verkehrsbündnis „Allianz pro Schiene“ für die Beauftragung einer kürzlich veröffentlichten Studie des Instituts INFRAS zu externen Kosten des Verkehrs lobte.
Die Untersuchung gelangte zu dem Ergebnis, dass die Binnenschifffahrt lediglich mit 0,8 % (1,1 Mrd. Euro) – und damit so wenig wie kein anderer Verkehrsträger – zu den jährlichen externen Gesamtkosten des Verkehrs in Deutschland in Höhe von 149 Mrd. Euro beiträgt. „Dieses Ergebnis sollte man sich ins Bewusstsein rufen. Es bestätigt, dass die Binnenschifffahrt ein sauberer Verkehrsträger ist. Gleichwohl werden wir uns technologischen Verbesserungen und Investitionen, z.B. in emissionsärmere Antriebe, natürlich nicht verschließen“, betonte Staats.
Ebenfalls zur Eröffnung sprach MdB Norbert Brackmann (CDU), der in seiner Funktion als Maritimer Koordinator der Bundesregierung auch ein wichtiger Ansprechpartner für die Binnenschifffahrt ist. Neben dem hohen Bedarf an Fachkräften und dem Wettbewerb mit anderen Verkehrsträgern hob er besonders die zunehmenden Probleme durch Niedrigwasser für den Transport per Binnenschiff hervor und lobte den im Juli 2019 von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer vorgestellten „Aktionsplan Niedrigwasser Rhein“, den der BDB mit unterzeichnet hatte. Brackmann kündigte an, sich für dessen zügige Umsetzung einzusetzen.
Auch Norbert Brackmann machte deutlich, dass die Binnenschifffahrt im Hinblick auf das Erreichen der von der Bundesregierung gesetzten Klimaziele unverzichtbar sein wird: „Der aktuelle Anteil am Modal Split der Verkehrsträger von rund 8 % muss dringend angehoben werden. Die Binnenschifffahrt leistet einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung im Verkehrssektor“.
Der BDB ist gemeinsam mit dem verbandseigenen Schulschiff „Rhein“ an einem Stand in der ersten Messehalle vertreten und steht den interessierten Besuchern gern Rede und Antwort.
Bildunterschrift:
(v.l.n.r.): MdB Norbert Brackmann (Maritimer Koordinator der Bundesregierung), BDB-Präsident Martin Staats (MSG), Ocke Hamann (Niederrheinische IHK) und Messeorganisator Leon Westerhof bei der Eröffnung der „Shipping Technics Logistics“ in Kalkar
Über den BDB e.V.:
Der 1974 gegründete Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) setzt sich für die verkehrs- und gewerbepolitischen Interessen der Unternehmer in der Güter- und Fahrgastschifffahrt gegenüber Politik, Verwaltung und sonstigen Institutionen ein. Der Verband mit Sitz in Duisburg und Repräsentanz in Berlin vertritt seine Mitglieder außerdem in sämtlichen arbeits- und sozialrechtlichen sowie bildungspolitischen Angelegenheiten und ist Tarifvertragspartner der Gewerkschaft Verdi. Er ist Gründungsmitglied des Europäischen Schifffahrtsverbandes EBU. Mitglieder des BDB sind Reedereien, Genossenschaften und Partikuliere, nationale und internationale See- und Binnenhäfen, wissenschaftliche Einrichtungen, Verbände sowie gewerbenahe Dienstleistungsunternehmen. Mit dem Schulschiff „Rhein“ betreibt der BDB eine europaweit einzigartige Aus- und Weiterbildungseinrichtung für das Schifffahrts- und Hafengewerbe.