Dank des BDB an die Mitarbeitenden der WSV – Erste Güterschiffe passieren die reparierte Mosel-Schleuse in Müden!

Im Rahmen der angekündigten Probeschleusungen haben am Donnerstagabend die ersten drei Güterschiffe erfolgreich die reparierte Schleuse in Müden an der Mosel passiert – acht Wochen, nachdem das untere Schleusentor am 8. Dezember 2024 bei einer Kollision zerstört worden war. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) bedankt sich aus diesem Anlass bei der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) und insbesondere bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Mosel-Saar-Lahn für deren persönlichen Einsatz bei der schnellen Schadenbeseitigung.

Kurz nach dem Unfall hatte im Raum gestanden, dass die Reparatur der Schleuse erst im März 2025 abgeschlossen werden kann. Das hätte noch viel größere wirtschaftliche Verluste für die Binnenschifffahrt sowie die Wirtschaft an Mosel und Saar bedeutet: 2023 passierten 4.500 beladene Frachtschiffe mit 7,6 Mio. Tonnen Gütern die Mosel-Eingangsschleuse in Koblenz. Hinzu kommen jeweils mehr als 1.000 Durchfahrten von Fahrgastschiffen an den deutschen Moselschleusen, was die Relevanz der „Weißen Flotte“ für den nationalen Tourismus unterstreicht.

„Dank gebührt dem Amt nicht nur für die schnelle Instandsetzung der Schleuse, sondern auch für die zügige Befreiung der rund 70 oberhalb der Schleuse festsitzenden Schiffe“, erläutert BDB-Präsident Martin Staats. „Dank der Kreativität des WSV-Teams konnten in einem bisher noch nie praktizierten Notschleusungsverfahren alle Schiffe bis Ende 2024 die Mosel oberhalb von Müden Richtung Rhein verlassen.“ Der Dank des BDB gilt auch der Stahlindustrie an der Saar, die die Instandsetzung der Schleuse tatkräftig unterstützt hatte.

Staats mahnte an, den Bau der zweiten Schleusenkammern an der Mosel mit höherem Tempo als bisher voranzutreiben. „Der Vorfall in Müden hat gezeigt, wie wichtig Redundanz ist“, erläutert er. Zudem kommen die in den frühen 1960er Jahren erbauten Schleusen zunehmend in ein Alter, in dem eine mehrmonatige Grundinstandsetzung mit Vollsperrung ansteht. „Die Wirtschaft in der Region ist aber auf eine funktionierende Binnenschifffahrt angewiesen“, betont Staats. „Die jetzt beendete achtwöchige Zwangspause sollte das allen politisch Verantwortlichen klar gemacht haben.“

Staats äußerte zudem die Hoffnung, dass der neue Bundestag zügig die Novelle des internationalen Moselvertrags ratifiziert, die die Abgabenfreiheit der Schifffahrt auf der Mosel ermöglicht. Dieses Gesetzesvorhaben ist durch das Auseinanderbrechen der Regierung und die vorgezogenen Neuwahlen nicht mehr beendet worden. „Beim Ringen um die Rückverlagerung von Gütern, die wegen der gesperrten Schleuse temporär auf Straße und Schiene ausweichen mussten, zählt jeder Cent, der das Binnenschiff günstiger macht“, erläutert Staats. „Die Mosel ist der einzige Fluss in Deutschland, auf dem noch Schifffahrtsabgaben erhoben werden.“

 

Bildunterschrift:

Am 30. Januar 2025 konnten im Rahmen der Probeschleusungen die ersten Güterschiffe die reparierte Schleuse in Müden an der Mosel passieren.

 

  Über den BDB e.V.:

Der 1974 gegründete Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) setzt sich für die verkehrs- und gewerbepolitischen Interessen der Unternehmer in der Güter- und Fahrgastschifffahrt gegenüber Politik, Verwaltung und sonstigen Institutionen ein. Der Verband mit Sitz in Duisburg und Repräsentanz in Berlin vertritt seine Mitglieder außerdem in sämtlichen arbeits- und sozialrechtlichen sowie bildungspolitischen Angelegenheiten und ist Tarifvertragspartner der Gewerkschaft Verdi. Er ist Gründungsmitglied des Europäischen Schifffahrtsverbandes EBU. Mitglieder des BDB sind Reedereien, Genossenschaften und Partikuliere, nationale und internationale See- und Binnenhäfen, wissenschaftliche Einrichtungen, Verbände sowie gewerbenahe Dienstleistungsunternehmen. Mit dem Schulschiff „Rhein“ betreibt der BDB eine europaweit einzigartige Aus- und Weiterbildungseinrichtung für das Schifffahrts- und Hafengewerbe.