Tagelange Sperrung der Schleuse Riedenburg am Main-Donau-Kanal nach Havarie – Massiver wirtschaftlicher Schaden für Schifffahrt und Industrie

Stillstand auf dem Main-Donau-Kanal: Nachdem am Mittwoch ein Fahrgastschiff mit dem Unterhaupt der Schleuse Riedenburg havariert ist, wodurch große Schäden am Schleusentor entstanden sind, musste das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt die Schleuse, die nur über eine Kammer verfügt, für die Schifffahrt sperren. Mit einer Wiederfreigabe für den Verkehr nach erfolgter Reparatur vor Ende nächster Woche ist derzeit nicht zu rechnen.

Die damit verbundene nicht mehr durchgängige Befahrbarkeit des Main-Donau-Kanals sorgt derzeit für großen Unmut bei den Schifffahrtstreibenden im süddeutschen Raum. „Die Sperrung der Schleuse bedeutet einen massiven Schaden für die Güterschifffahrt. Angesichts der derzeit vorherrschenden guten Auftragslage für die Schifffahrt in diesem Fahrtgebiet und im Hinblick auf die zu erwartenden fallenden Wasserstände, ist auch ein großer volkswirtschaftlicher Schaden zu befürchten. Die Versorgung der Agrar-, Montan- und Düngemittelindustrie sowie der Baustoffbranche wird durch die tagelange Schleusensperrung gefährdet“, erklärt Martin Staats (MSG), Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB). Auch Schwerguttransporte im Main-Donau-Raum, die das marode Straßennetz signifikant entlasten, kommen durch die Beeinträchtigung zum Erliegen.

Kollisionen mit Bauwerken der Wasserstraßeninfrastruktur, die oftmals gravierende Folgen für die gesamte Schifffahrt auch weit über das jeweilige Fahrtgebiet hinaus haben, traten in den letzten Monaten leider häufiger auf. BDB-Präsident Martin Staats weist daher auf die Bedeutung der Aus- und Fortbildung im Binnenschifffahrtsgewerbe hin. „Es muss sichergestellt sein, dass in der Binnenschifffahrt hervorragend ausgebildetes und geschultes Personal zum Einsatz kommt. Gerade auch während länger anhaltender Niedrigwasserperioden, auf die wir uns als Gewerbe künftig wohl vermehrt einstellen müssen, sind sehr gute nautische Kenntnisse für ein sicheres Navigieren – auch bei nicht optimalen Verhältnissen – ein absolutes Muss“, so Staats.

Der BDB betont daher regelmäßig, dass eine qualitativ hochwertige Ausbildung und ein breites Fortbildungsangebot für das Gewerbe unverzichtbar sind, damit die Sicherheit auf den Binnenwasserstraßen gewährleistet werden kann. Daher ist der Verband intensiv in die derzeit mit den zuständigen Ministerien und beteiligten Institutionen laufenden Gespräche zur Umsetzung der EU-Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen in der Binnenschifffahrt eingebunden und setzt sich dafür ein, dass in Deutschland auch künftig ein hohes Ausbildungsniveau erhalten bleibt. Außerdem investiert der BDB auch in diesem Jahr wieder in die Modernisierung des verbandseigenen Schulschiffs „Rhein“ und setzt damit ein klares Bekenntnis zu Duisburg als zentralem Ort für die Aus- und Weiterbildung der Binnenschifffahrt in Deutschland.

 

Über den BDB e.V.:

 Der 1974 gegründete Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) vertritt die gemeinsamen gewerblichen Interessen der Unternehmer in der Güter- sowie der Fahrgastschifffahrt gegenüber Politik, Verwaltung und sonstigen Institutionen. Mitglieder des BDB sind deshalb Partikuliere, Reedereien und Genossenschaften. Auch Fördermitglieder unterstützen die Arbeit des BDB. Der Verband mit Sitz in Duisburg und Repräsentanz in Berlin bezieht Stellung zu verkehrspolitischen Fragen und bringt sich aktiv in die Gestaltung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein. Außerdem vertritt der BDB auch die Belange der Verbandsmitglieder in arbeits-, tarif- und sozialrechtlichen sowie personal-, sozial- und bildungspolitischen Angelegenheiten und ist Tarifvertragspartner der Gewerkschaft Verdi. Der BDB betreibt das in Duisburg vor Anker liegende Schulschiff „Rhein“ – eine europaweit einzigartige Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtung für das Binnenschifffahrtsgewerbe.