Heute schon an das Binnenschiff gedacht?!

Streiks legen den Bahngüterverkehr bis Sonntag still.

Den aktuellen Streik im Schienengüterverkehr – die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) spricht aktuell von siebentägigen Arbeitsniederlegungen – nimmt der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) zum Anlass, erneut für eine stärkere Vernetzung der Verkehrsträger unter Einbeziehung des Binnenschiffes zu werben.

„Jeder Verkehrsträger – sei es Straße, Schiene oder Wasserstraße – hat seine Vorteile. Logistik funktioniert dann besonders gut, d.h. planbar und verlässlich, wenn die verladende Wirtschaft und die Industrie die Verkehrsträger mit ihren arteigenen Vorteilen miteinander vernetzen. Diese Trimodalität hilft, auch in Zeiten des Streiks oder bei unvorhersehbaren Naturereignissen die Lieferketten im Güterverkehr so weit wie möglich aufrecht zu erhalten und volkswirtschaftlichen Schaden gering zu halten“, erklärt BDB-Präsident Martin Staats. Ersten Schätzungen zufolge wird der Bahnstreik einen wirtschaftlichen Schaden von einer halben Milliarde Euro für deutsche Unternehmen auslösen.

„Wir wollen der Bahn keine Kunden abwerben“, stellt Martin Staats klar. Es solle vielmehr das Bewusstsein geweckt werden, dass umfassende und innovative Logistikkonzepte leider immer noch viel zu selten erprobt werden. „Das gilt insbesondere für solche Unternehmer, die bisher – aus welchen Gründen auch immer – das System Wasserstraße unberücksichtigt lassen“, so Staats weiter. „Es ist traurig, dass es häufig erst solche ‚Monster-Streiks‘ sind, die für Wirtschaft und Industrie den Anlass geben, über ihre Logistikkonzepte nachzudenken. Eine stärkere Kombination von Straße, Bahn und Schiff wäre eine effektive Möglichkeit, Lieferengpässe zu verhindern!“

Die Binnenschifffahrt transportiert rund 230 Mio. Tonnen Güter pro Jahr. Sie verfügt auf ihrem über 7.000 Kilometer umfassenden Wasserstraßennetz noch über Kapazitätsreserven, die genutzt werden sollten. Der besonders umweltfreundliche Schiffstransport findet rund um die Uhr und auch an Sonn- und Feiertagen statt, entlastet die marode Straßeninfrastruktur und hilft der lärmgeplagten Bevölkerung. Im Mix der Landverkehrsträger hat das Schiff beim Güterverkehr einen Anteil von rund 10 %; im Rheinkorridor sind es sogar rund 16 %.

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